Baumgesellschaften und "buschen"
Im Forst bedeutet der einzelne Baum nicht viel. Ein Einzelgänger macht den Wald interessant. Ich bin heute auch einzeln in den Wald gegangen. Die ersten Regentropfen kamen auf dem Weg zum Busch. Der Vorteil: bedeckt, schattenfrei - die Natur stellt sich sachlich dar. Die Waldfototouren bekommen langsam einen bestimmten Ablauf und werden für eine Projektbezeichnung nominiert ... ich nenne es ab heute mal "buschen".Ich suche mir einen Forst (ja Forst ist die genaue Bezeichnung für alles, was kein Urwald ist), der durchstreunt werden kann - auf dem Satellitenbild meiner Gegend. Dann lade ich mir bei Openstreetmap die genaue Karte mit Wanderwegen herunter (auf das Smartphone). Ich fahre hin und starte auf dem Smartphone einen Track. Das hilft, sich wieder zurück zu finden und hat den Vorteil, dass bestimmte Orte von mir auch eingetragen werden können (man will es vielleicht mal wieder finden). Dann lasse ich mich treiben. Ein Forst hat den Vorteil, dass es Forstwege gibt, die zwar auf keiner Karte eingetragen sind, aber tief in den Wald hineinführen. Man sieht Lichtungen, Birkengruppen, Solitäre und lässt sich immer weiter treiben. Dank GPS hat man ein Gefühl für den Rückweg, den ich antrete, wenn Hunger und Durst überhand nehmen.
Das Magische im Wald sind eben jene Orte. Es ist eine bestimmte Konstellation der Vegetation, Gesellschaften von Bäumen. Je nach letztmaliger forstwirtschaftlicher Bearbeitung, haben diese Orte mehr oder weniger Jahre oder Jahrzehnte Ruhe. Jeder dieser Orte spricht mich an und löst Gefühle aus. Ruhe, Beklommenheit (ja manchmal fühlt man sich fehl am Platz), ein bisschen Schiss (wenn die Kreuzotter vorbeischlängelt) oder einfach nur Glück wegen mangelndem Spektakel. So könnte es weitergehen.